MANUELLE THERAPIE
Manuelle Therapie wird von Therapeuten durchgeführt, die die Weiterbildung Manuelle Therapie absolviert haben und nach bestandener Prüfung diese Zusatzbezeichnung führen dürfen.
WAS IST
MANUELLE THERAPIE?
Durch die Manuelle Therapie kommen über neurophysiologische Reflexe die gestörten Funktionskreisläufe wieder in Ordnung.
Die Manuelle Therapie befasst sich mit reversiblen (heilbaren) Funktionsstörungen der Wirbelsäule und der Extremitäten. Ursprünglich aus der volkstümlichen Heilkunde stammend, wurde sie in den letzten Jahrzehnten von ärztlichen und physiotherapeutischen Spezialisten optimiert, auf eine wissenschaftliche Basis gestellt, ständig weiter entwickelt und hat sich millionenfach bewährt.
Von der ärztlichen Manuellen Medizin unterscheidet sich die Manuelle Therapie darin, dass sie in Deutschland keine ruckartigen Techniken, sog. Techniken mit Impuls (Manipulation) an der Wirbelsäule, anwenden darf. Allerdings existiert keine klare und verbindliche gesetzliche Regelung.
Eine Domäne der Manuellen Therapie sind die ausgefeilten diagnostischen Techniken, mit denen der Arzt mit den Händen Befunde entdeckt, die oft auch modernen technischen Untersuchungsverfahren entgehen. Dies gilt besonders für funktionelle Ursachen von Beschwerden, welche sicher den überwiegenden Teil der Schmerzsyndrome wie z.B..Rücken- oder Kopfschmerzen ausmachen. Nach exakter Untersuchung, Erstellung der Diagnose und Ausschluss von Kontraindikationen (Gegenanzeigen) behandelt der Manual Therapeut mit sanften, risikoarmen Mobilisations- und Manipulationstechniken, auch Faszien- und Muskeltechniken wie z.B. Triggerpunktbehandlung kommen zur Anwendung.
Manuale Therapie (MT) Behandlung erfolgt auf ärztliche Verordnung und wird an Krankengymnasten/Physiotherapeuten delegiert, die die Weiterbildung Manuelle Therapie durchlaufen und das Zertifikat Manuelle Therapie nach bestandener Prüfung erworben haben.
Nach der physiotherapeutischen Befunderhebung wird der Funktionsbefund gezielt behandelt; bewegungseingeschränkte Gelenke werden mobilisiert, verkürzte Muskeln gedehnt und dadurch zu bewegliche Gelenke stabilisiert. Mobilisations-, Faszien- und Muskeltechniken wie Triggerpunktbehandlung kommen zur Anwendung.
GESCHICHTE
DER MANUELLEN THERAPIE
Im klassischen Altertum wurden Rückenschmerzen mit bestimmten Griff- und Massagetechniken behandelt. Hippokrates beschrieb neben den traumatischen Ausrenkungen auch leichte Wirbelverschiebungen und gab an, wie diese zurechtzurücken seien. Im Mittelalter waren zahllose Laienbehandler („Knocheneinrenker“, „Gliedersetzer“) unterwegs, um die von den konkurrierenden Ärzten vernachlässigten Schmerzen zu behandeln. An präparierten Skeletten hatte man die Vorstellung von Verrenkungen vor allem der kleinen Wirbelgelenken (Facetten) entwickelt, die von der heutigen Medizin nicht bestätigt werden konnte.
In den USA war das so genannte bonesetting seit dem 18. Jahrhundert sehr verbreitet. Seit dem 19. Jahrhundert wurde es in verschiedenen Spielarten und unter zahlreichen Bezeichnungen auch in Europa wieder eingeführt, zunächst von Heilpraktikern, seit dem Zweiten Weltkrieg auch zunehmend von orthopädisch oder hausärztlich tätigen Ärzten. Die schulmedizinische pathophysiologische Theorie richtet sich anstelle auf die Knochen-„Verrenkungen“ vorwiegend auf muskuläre Verspannung und Dysbalance, die von Fehlbelastungen ausgelöst werden. Die Biodynamik muss die unterschiedliche Form der Gelenke und die komplexen Ansatzpunkte und Ausrichtungen der Muskulatur berücksichtigen, was eingehende anatomischen Kenntnisse voraussetzt.
Im 20. Jahrhundert entwickelten alternativmedizinische Manualtherapeuten den Anspruch, außer den einfachen belastungsbedingten Schmerzen im Bewegungsapparat auch andere Krankheiten und Befindungsstörungen zu beeinflussen. Dazu werden – ähnlich wie bei der Akupunktur – nervale, reflektorische oder „energetische“ Verbindungen der Knochen und Gelenke mit dem übrigen Körper postuliert, deren Existenz allerdings nicht belegt werden konnte. Neben Magen-Darm-Beschwerden sind vor allem psychische Beschwerden, Angstneurosen, Depressionen und Entwicklungsstörungen ein häufiges Ziel manualtherapeutischer Interventionen.
Kostenübernahme
Diese werden von den gesetzlichen und privaten Krankenkassen bezahlt wenn diese ärztlich verordnet wurden.
Kostenübernahmen ohne Verordnung vom Arzt (Selbstzahlerleistung) ggf. möglich wenn Sie eine Heilpraktiker Zusatzversicherung haben. Ich empfehlen daher in jedem Fall vor Beginn der Behandlung die Rücksprache mit Ihrem Sachbearbeiter.
Für die Vollständigkeit der Liste übernehme ich keine Gewähr.